Familiengeheimnis.

Familienfeste sind bei uns Kuchenfeste. Selbstgebacken. Immer. Das ist wichtig. Kuchen und auch Torten. Sogar mein Großvater backt Kuchen. Einmal, als ich über die Schwierigkeit berichtete, dass ein Hefeteig mir nur schwer gelingen mochte, erntete ich von ihm große Ungläubigkeit, gar Unverständnis.

Eine dieser Torten, die bei uns häufig auf der Tafel ihren Platz findet, ist eine Nusstorte. Aus Walnüssen. Und die ist großartig. Meine Familie hat es mittlerweile geschafft, dass Ansprüche ans Kuchenbacken auch bei mir groß sind. Nun, ich tanze aber dennoch aus der Reihe, sind für mich Rezepte doch oft nur Orientierungen und außerdem sind meine Vorräte nie so vollständig, dass ich nicht in die Verlegenheit käme, eine bestimmte Zutat durch eine andere zu ersetzen.

Bei diesem Rezept allerdings halte ich mich an die Angaben. Fast.

Saisonmäßig gehört so eine Torte wohl eher in den Herbst oder Winter. Wer aber das Glück hat, einen Nussbaum im Garten zu finden, und weiß, wie es den Nüssen gefällt, der hat auch im März noch ein nicht kleines Walnusslager und knackt fleißig beim wöchentlichen Tatort…

Darf ich vorstellen: Unsere Walnusstorte

nusstorte_1Aus
400g gemahlenen Walnüssen
1 guten Teelöffel Backpulver (sieben!)
200g Zucker
7 Eigelb (und
1 Teelöffel geriebener Bittermandel) einen Teig bereiten. [Anmerkung: 6 Eier gehen wohl auch, es kommt ein wenig auf die Größe an.]

nusstorte_4Dann Eischnee aus den 7 Eiweiß schlagen. Am besten in zwei Portionen und natürlich muss die Schüssel blitzsauber sein. Eine Prise Salz nicht vergessen. Den Eischnee in mehreren Portionen vorsichtig unter den Nussteig heben. Beim ersten Mal mit wenig Eischnee anfangen und ihn fast unterrühren, dann vorsichtig unterheben.

nusstorte_2Alles in eine Springform geben, die natürlich eingefettet oder mit Backpapier ausgelegt ist.

nusstorte_3Bei 175°C und Umluft etwa 25min backen. Mit einem Holzstäbchen prüfen, wie weit der Kuchen ist; bei Bedarf die Backzeit verlängern.

Sobald der Kuchen erkaltet ist, – die Familienprofis lassen ihn über nacht ruhen – den Kuchen in der Mitte teilen.

Jetzt kommt der Teil, an dem ich mich vom Rezept verabschiede. Mama und Oma kochen eine Packung Vanillepudding nach Anleitung, vielleicht sogar mit weniger Milch. Ist dieser erkaltet, werden etwa 300g davon mit 150g Butter vermixt. [Mittlerweile habe ich gelernt, dass das eine typisch deutsche Buttercreme ist.] Zu dieser Masse dürfen auch gern noch zwei, drei Esslöffel gemahlene Walnüsse wandern. Diese Masse wird als Füllung auf den unteren Teil des Kuchens gestrichen, er wird zugedeckt und außen sowie an den Seiten auch komplett mit der Creme bestrichen.

Kuchentafel 1Der letzte Schritt ist dann die Dekoration. Mit Nüssen oder Schockostreuseln darf er dann auf der Kuchentafel Platz nehmen. Gehobelte und geröstete Mandeln bieten sich für den Rand an. Ich habe bei der Füllung ein wenig mit Frischkäse experimentiert – einfach um die Schwere und Fettigkeit der Butter zu umgehen, das passt auch ganz vorzüglich dazu.

Vielleicht habt ihr ja Lust, die Torte einmal nachzubacken. Dann würde ich mich natürlich über Kommentare freuen.

3 Kommentare bei „Familiengeheimnis.“

  1. Hihihi.
    Ein Gericht oder ein Rezept, das eine Geschichte erzählt…gefällt mir total gut. Könnte ich mich glatt dran gewöhnen 😉

    1. 🙂 ich geb‘ mir mühe…

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