Heute grabe ich mal wieder ein wenig in der Vergangenheit herum. In einer Zeit, in der ich innerhalb Dresdens oft umgezogen bin, hier und da in Südost unterwegs war, vieleviele Fotos gemacht und ziemlich selten an die Zukunft gedacht habe. Als es das Adam Ziege noch gab und ich sogar dort meine erste Ausstellung organisieren konnte. In der Zeit habe ich auch dort gewohnt, in der Louisenstraße 87. Erst im ersten Stock und dann ganz oben.
So ein schönes Haus, sage ich euch! Gründerzeit, Stuck in den Zimmern, Kachelöfen, knarrendes Parkett, ein schicker Hausflur, den coolsten Tante-Emma-Laden [Bui] der ganzen Neustadt gegenüber und das allerbeste: tolle liebe Menschen als Mitbewohner. Ok, es gab auch ungeheizte Bäder, einen staubigen Kohlenkeller und undichte Fenster…
Es war nur ein kurzes halbes Jährchen, das ich dort verbracht habe, das mir einfach in Erinnerung geblieben ist wie fast keine andere WG in der ich gewohnt habe.
Nachdem das Haus später leer stand, alle Mieter nach und nach auszuziehen hatten und bis zuletzt nur noch der Ofen in der Galerie angeheizt wurde, stand das Haus ein Weilchen leer und wurde dann renoviert/saniert. Ziemlich schick ist es geworden, es hat sein Türmchen wiederbekommen, ob auch den Charme – das kann ich nicht beurteilen. Sicher ist, dass wohl kein Kohleeimer mehr geschleppt werden wird und ob ein neuer Raum für Kunst/Musik/Literatur geplant ist, weiß ich nicht…
Was für ein wunderbares Haus! Schön, dass sie es erhalten haben, ich hoffe natürlich auch den Charme – aber so ein altes Haus lässt sich ja so leicht nicht unterkriegen 😉