Schonwieder Urlaub, juhu! Wider Erwarten durfte der rote Bus diesmal den Hof hüten/sich schonmal in den Winterschlaf verabschieden und wir bestiegen ein Flugzeug mit Flugziel Südwest. Portugal! Zuerst waren wir vier Tage in Lissabon; sind dann über Coimbra weiter nach Porto gefahren.
[Und so wühle ich mich heute durch die Fotos, schreibe diesen Post mit Wärmflasche auf dem Schoß, bei einer Tasse Erkältungstee, und frage mich, ob wir tatsächlich vor zwei Wochen Lissabon bei rund 30°C erkundeten…]
Dreieinhalb Tage liefen wir also kreuz und quer, auf und ab, mal ziellos und mal geplant durch Portugals Hauptstadt. Was soll ich sagen?! Freundliche Menschen, gutes Essen und farbenfrohe Fassaden an jeder Ecke. Dieser Post wird also eine Art kleiner Reisebericht mit viiiiielen Fotos – und vielleicht findet der ein oder andere ja Inspiration für den eigenen Lissabon-Besuch?
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Den ersten Tag haben wir auf der Burg [Castelo de Sao Jorge] gestartet. Man hat einen herrlichen Ausblick über die Stadt (wie auch an vielen anderen Aussichtspunkten [miradouros]), kann stundenlang über die Burgmauern spazieren, ein bisschen im Museum stöbern, jeden Winkel erkunden oder im Schatten verweilen.
Den Rest des Tages sind wir durch Alfama spaziert – ein Viertel, dass eher einem Labyrinth gleicht. Es ist geprägt von engen Gassen, vielen Stufen und überhängenden Häusern. Irgendwie habe ich dort aber nur die Kirchen abgelichtet. Vielleicht weil ich sie mir gern anschaue, um zu beobachten und inne zu halten.
Gegen Abend sind wir dann auf dem Hauptplatz [Praça do Comércio] gestrandet und haben etwas am Tejoufer gesessen. Und weil wir noch nicht genug gelaufen waren, sind wir noch hoch ins Chiado-Viertel. In der Manteigaria am Praça Luís de Camões gibt es übrigens sehr gute Pastéis de Nata; ganz frisch, also noch warm, mit einem Café und viel Zimt sind die wirklich perfekt [und besser als die in Belém…].
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Ja, auch Metrostationen sollten Würdigung erfahren 😉 [Cais de Sodré & Arreiro]
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Am zweiten Tag fuhren wir dann mit Metro und Bahn nach Belém, das westlich vom Zentrum am Tejo liegt. Dort spazierten wir erstmal drauf los und landeten erst nach einer Weile an den Sehenswürdigkeiten [bei den man übrigens Ende Oktober immer noch viele andere Besucher antrifft].
Da wären also einerseits das riesengroße Hieronymiten-Kloster [Mosteiro dos Jerónimos], ein Beispiel sagenhaft detailreicher manuelinischer Gotik. Genauso wie der Turm von Belém [Torre de Belém]. Es befinden sich quasi noch ein paar Museen, Kirchen und andere Bauwerke um die Ecke, die wir aber bei wunderbarem Wetter nur von draußen betrachtet haben – man kann locker einen ganzen Tag dort verbringen.
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Von Belém sind wir ein ganzes Stück zurück gelaufen. Genau genommen bis zur Brücke des 25. April [Ponte 25 de Abril] – ein imposantes Bauwerk! Der Spaziergang am Fluß ist wirklich empfehlenswert – der Wind pustet ins Gesicht, hier und da gibt es Möglichkeiten zur Einkehr und die ein oder andere Sehenswürdigkeit säumt das Ufer – bspw. das bald eröffnende MAAT [Museum Art Architecture Technology], von dessen Dach aus ich dieses Bild aufgenommen habe:
Nachdem wir dann per Bahn wieder ins Zentrum kamen, führte uns der Weg direkt zum Time Out Market, weil wir einfach so hungrig waren. Dort kann man an verschiedenen Ständen (die alle sehr hip eingerichtet sind) neben portugiesischer Küche Köstlichkeiten aus aller Herren Länder probieren. Wir haben bei Marlene Vieira gegessen, also klassische heimische Küche in neuem Gewand. Und es war wirklich gut!
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Guten Morgen!
Der nächste Tag führte uns ins Fliesenmuseum [Museu Nacional do Azulejo]. Kurz gesagt: Ich hätte dort alle meine Filme füllen können – wie ich mich zurückgehalten habe, seht ihr dann in einem der nächsten Posts 🙂 Hier schon einmal die Kirche, die zum Museum gehört:
Danach sind wir wieder kreuz und quer durchs Zentrum spaziert: Den Praça do Comercio noch mal bei SonnenTageslicht sehen, die Ingenieurskunst des Elevador de Santa Justa bewundern, dem Gewimmel der Rua de Augusta entweichen. Uuuund dann sind wir noch eine Runde mit der berühmten Linie 28 durch die Stadt getuckert. Wir haben davor lange überlegt und hatten ob der überfüllten Gefährte [Electricos] eigentlich keine rechte Lust. Letztendlich haben wir uns in die Schlange eingereiht und doch nur einen Stehplatz bekommen. Es ist schon etwas besonderes, dass eine Tram so arge Anstiege bewältigen kann. Das Interieur der alten Bahnen entschädigt dann auch ein bisschen für die Enge, eine unbedingte To-Do-Empfehlung soll das aber nicht sein.
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Nachdem wir uns also dreieinhalb Tage in Lissabon die Füße müde gelaufen hatten, starteten wir vom Oriente-Bahnhof [Gare do Oriente] nach Coimbra. Wir hatten davor aber noch kurz Zeit, etwas die Gegend um den Bahnhof [Parque das Naçoes] zu erkunden – natürlich zu Fuß ^^
Der Bahnhof ist ein Werk Santiago Calatravas und wurde, wie auch das heutige Einkaufszentrum gegenüber und das komplette Viertel entlang des Tejos, für die Expo `98 errichtet.
Bye, bye Lisboa!